Über Christine Berges

Christine Berges arbeitet seit Mitte der 90er Jahre intensiv mit Business- Teams mit der Absicht, gemeinsam Themen tiefgreifend zu durchdringen, neue Erkenntnisse zu sammeln, Herausforderungen zu lösen und Innovationen und Veränderungen voranzutreiben. Im Zuge dieser Arbeit hat sie erkannt, dass immer mehr geht als man glaubt, da zum einen der Mensch viel mehr Potenzial hat, als eingesetzt wird, und zum zweiten, dass Potenzialentfaltung beschnitten wird, wenn Denkstrukturen, Prozesse, Abläufe und Zeitpläne vorgegeben werden. Teams Freiraum zu geben und sie in ihrer Selbstorganisation zu fördern, kann hochproduktive Dynamiken und einen selbstgesteuerten Flow entwickeln. Unter diesen Voraussetzungen wachsen Menschen über sich hinaus und können Ergebnisse mit Durchbruchscharakter erzielen.

Von Christine Berges

„Menschen, die aus eigener Kraft und selbstorganisiert Durchbrüche erzielen, wachsen nachhaltig über sich hinaus. Weder der alleinige Fokus auf die Aufgabenstellung noch strukturiert lineares Vorgehen entspricht der Natur des Menschen. Wir sind mit einer Vielzahl von Potenzialen ausgestattet, die uns früher das Überleben gesichert haben und heute ermöglichen, dass wir über uns hinauswachsen können. Nur der kleinste Teil davon sind kognitive Potenziale, die mit traditionellen Methoden eher überstrapaziert werden, statt aus dem Vollen zu schöpfen und die Gänze der Potenzialvielfalt zu nutzen. Die Erkenntnis über die Ganzheitlichkeit der menschlichen Potenziale wie Mind, Heart, Body, Soul bietet uns herausragende Möglichkeiten, zu lernen und zu wachsen und dabei einzigartige Ideen und Lösungen zu entwickeln. Leider hat sich die Erkenntnis über den Zusammenhang zwischen Mind, Heart, Body, Soul und Unternehmenserfolg noch nicht als handlungsleitender Parameter eingestellt.

Power Facilitation hat keinen ausschließlichen Fokus auf eines dieser Potenzialfelder, sondern nutzt alle gleichermaßen, um menschliche Entwicklung (Lernen) zu ermöglichen und Unternehmen zu echten und damit nachhaltigen Durchbrüchen zu verhelfen.

Um sich in einer zunehmend digitalisierten Umwelt, in der Führung stetig herausfordernder wird und viele Konzepte versagen, weiterzuentwickeln, bedarf es eines Ansatzes, der alle uns eigenen Potenziale anspricht. Alleiniger Fokus auf unsere intellektuellen Fähigkeiten, Logik, Wissenschaft und ähnliches erschwert es, echte oder bahnbrechende Fortschritte zu erzielen. Um Lösungen und Ideen mit echtem Durchbruchscharakter zu entwickeln, bedarf es echter Beteiligung, Selbstorganistation und den Mut Potenziale zu nutzen, die andere nicht nutzen.

Power-Facilitation gegenüber klassischen Moderations- und Facilitationansätzen

Power Facilitation bricht konventionelle Herangehensweisen auf und schafft Freiräume, in denen Potenziale einfließen können, die unter normalen Betriebsbedingungen nicht entfaltet werden würden. Die Beiträge, die mit Power-Facilitation gezündet werden, sind in ihrer Art und Stärke oftmals nicht absehbar und manchmal auch logisch nicht nachvollziehbar. Diese unvorhersehbaren Beiträge können hochproduktive Dynamiken in Gang setzen, die ohne sie nicht entstanden wären. Die Einzigartigkeit und Durchbruchsstärke der mit Power-Facilitation erarbeiteten Ergebnisse ist darauf zurückzuführen, dass Power-Facilitation solche Potenziale entfaltet, die andere Ansätze nicht in Betracht ziehen, nicht kennen, oder weil sie keine geradlinige Verbindung zwischen dem latenten Potenzial und dem anvisierten Ziel sehen.

Die folgende Übersicht vergleicht klassische Moderations- bzw. Facilitationansätze im Allgemeinen mit Power-Facilitation im Speziellen.

  Klassische Ansätze  Power Facilitation
 

Ablauf

Logisch strukturierter Ablauf

 

Definiert logisch iterative Schritte und sichert das Erreichen von definierten Zwischen- und Endzielen

Offener und dynamischer Ablauf

 

Stimuliert die Ausbruchskraft von brachliegenden Potenzialen und die Selbststeuerungsfähigkeit im Team

Führung Geführter Prozess Selbststeuerung des Teams wird gefördert

 

 

 

Prioritäten

Priorisiert Thema und Aufgabenstellung

 

Fokussiert auf das erwünschte Endergebnis

Priorisiert die Menschen

 

Lässt Menschen über sich hinauswachsen und erzielt dadurch Ergebnisse mit Durchbruchscharakter

Potenziale im Vordergrund Vertraut vorwiegend auf intellektuelle Fähigkeiten wie z.B. Wissen, Können und Expertisen der Beteiligten Hat die Ganzheitlichkeit der menschlichen Potenziale im Fokus (Mind, Body Heart, Soul)
Konvention Bewahrt Konventionen, Formalitäten, Businessetikette Initiiert bewusste Brüche mit Konventionen, destabilisiert und schafft neue Freiheiten
Kontrolle Intendiert kalkulierbare Wirkungen, behält die Kontrolle Zündet Unabsehbares, vertraut in die durchbrechende Kraft von brachliegenden Potenzialen und das Kapitalisierungsvermögen von beflügelten Teams
Zu erwartende Ergebnisse Gibt Sicherheit, Ergebnisse von guter Qualität zu erzielen. Schreibt die Art der bisher erzielten Ergebnisgüte fort (Verbesserung bzw. Mehr des Gleichen) Ermöglicht qualitative hochwertige Ergebnisse mit Durchbruchscharakter, deren Umsetzung durch hohes Ownership und Leidenschaft reibungsloser abläuft als mit klassischen Ansätzen.
 

 

Standardisiert-Massgeschneidert

Vorzugsweise standardisierte Vorgehensweisen und Rahmenbedingungen. Setzt zur Leistungssteigerung etablierte Methoden, Instrumente und Techniken ein (Instrumental Facilitation). Vertraut auf CBAs (Current Best Approaches) Definiert maßgeschneiderte Rahmenbedingungen, in denen Teams zu Höchstleistungen animiert werden (und verzichtet auf das Folgen von festgelegten Abläufen). Stimuliert Entwicklung durch Schöpfen aus dem, dem Ansatz eigenen, holistischen Impulsuniversum .
Rolle des Facilitators Leitet den Ablauf, sichert den konstruktiven Austausch und den Erkenntnisgewinn Facilitator ist Impulsgeber und Unterstützer beim Kapitalisieren von entfalteten Potenzialen
Rolle von Wertung Wertung erfolgt vergleichsweise früh im Prozess auf Basis etablierter Bewertungskritierien Wertung erfolgt zwangsläufig selten und wenn, dann spät im Prozess. Zentrales Bewertungskriterum: Leidenschaft

 

Welche Gelegenheiten eignen sich für Power-Facilitation?

Power-Facilitation bietet sich besonders in Fällen an, wenn Lösungen mit echtem Durchbruchscharakter gesucht werden. So wird Power-Facilitation gerne zu Innovationsthemen, Neuausrichtungen und Strategien genutzt, aber auch bei unternehmerischen Herausforderungen, die durch bisherige Vorgehensweisen nur zufriedenstellend gelöst wurden und man einen echten Durchbruch erhofft.  Letztlich gibt es kein Ausschlusskriterium. Power Facilitation kann immer dann eingesetzt werden, wenn Lösungen/Ideen einfacher oder komplexerer Art gesucht werden, oder wenn Menschen an ihren Aufgaben wachsen wollen, und ganz offensichtlich immer dann, wenn die persönliche Entwicklung Einzelner oder des Teams im Vordergrund steht.

Power Facilitation wird seit über 10 Jahren im Business-Kontext für Unternehmen angewandt und fordert diese Unternehmen immer wieder heraus, sich auf Neues einzulassen. Es bedarf einer gewissen Fortschrittlichkeit im Denken und erfordert in traditionell geführten Unternehmen auch den Mut, mit der Ganzheitlichkeit der Potenziale zu spielen und daraus zu schöpfen.

Power-Facilitation bleibt dabei nicht auf den Einsatz in Unternehmen bzw. auf Business-Management-Themen beschränkt, sondern kann immer dann eingesetzt werden, wenn ein Durchbruch im Denken, der Herangehensweise oder eine neue Lösung gesucht wird.

Fazit

Power Facilitation erhöht die Wahrscheinlichkeit durchbrechender Resultate und einer nachhaltig über sich hinauswachsenden Mannschaft. Gleichzeitig erfordert es die Bereitschaft und auch den Mut, die vielfältigen Potenziale zu stimulieren, unabsehbare Dynamiken zu zünden und vor zeitweise nicht einzuordnenden Zwischenergebnissen nicht zurückzuschrecken.  Diese Bereitschaft wird im Prozess mit einer energiegeladenen und spannenden Dynamik belohnt und danach mit Ergebnissen, die wahren Fortschritt ausmachen können.

Christine Berges

Kempten, April 2017

Christine Berges

MBA, Bachelor Psychologie, IAF Facilitatorin und Power Facilitatorin ™.

Inhaberin Berges Business Facilitation und Leiterin der AcadeMEET, Trebur.

Christine Berges ist Diplombetriebswirtin (FH), hat ihren MBA in Applied European Studies an der Southbank University of London (GB) erworben  und hat an der University of Maryland (USA) Psychologie studiert. Als Associate Marketing Director CMK (Consumer & Market Knowledge) führte und inspirierte sie internationale Managementteams  und die Markenentwicklung bei Procter & Gamble. Christine Berges ist auch als Autorin tätig: Mit der Würdiges-Reihe hat sie ihre erste Serie der frag-würdigen, denk-würdigen- und merk-würdigen Impulse veröffentlicht.

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